Barrier Bruch

Seit 2002 betreut der NABU Syke im Barrier Bruch Grünlandflächen, die sich im Besitz der Stadt Syke befinden und als Kompensationsflächen für Baumaßnahmen ausgewiesen sind. Dazu kommen noch NABU eigene Flächen, die in den letzten Jahren erworben wurden. Zurzeit sind es ca. 12 ha, die durch eine Beweidung mit Rindern und Schafen nachhaltig bewirtschaftet werden.  

 

Die nördlich gelegenen Flächen sind  frei von Bäumen, Feldgehölzen und Gebüschgruppen.

Das hat zur Folge, dass regelmäßig Kiebitze, Bruchwasserläufer, Bekassinen und verschiedene Gänse- und Entenarten das offene Gelände anfliegen und dort nach Nahrung suchen und rasten. Singvögel wie Schafstelze, Wiesenpieper, Braunkehlchen, Schwarzkehlchen und Feldlerche profitieren von der nachhaltigen Bewirtschaftung. Sie wurden als Brutvögel nachgewiesen. Um die Bedingungen für diese auf Grünland angewiesenen Wiesenvögel noch zu verbessern, wurde im Rahmen eines Projektes (s. Abschlussbericht Projekt Barrier Bruch) eine Flutmulde hergestellt, die durch eine direkte Verbindung zur Hache ständig Wasser führt. Durch den Strukturreichtum, trockene, und schlammige Bereiche, ergibt sich ein wichtiger Lebensraum für viele Vogelarten. Weißstörche und Graureiher picken in dem schlammigen Untergrund nach Nahrung. Von Fischen wird die Flutmulde als gern gesehene Kinderstube und Nahrungsraum angenommen.

 

Im südlichen Teil des Barrier Bruches werden die Wiesen durch Baumreihen, Hecken und Feldgehölze begrenzt und ergeben hier kleine Flächen, die aber alle miteinander verbunden sind. Hier besteht die Möglichkeit die Flächen als Standweide oder als Umtriebsweide   für eine nachhaltige Beweidung zu nutzen. 

 

Hier kann man z.B. den seltenen Neuntöter beobachten, der sein Lebensraum in den Hecken findet und sich hier auch fortpflanzt. Ein angelegtes Kleingewässer bietet Amphibien, Lurchen und Insekten einen Lebensraum.

 

Weiterhin sind Feuchtsenken entstanden, die schon bei einem mittleren Hochwasser der Hache geflutet werden. Feuchtsenken führen hier in den feuchten Jahreszeiten, vor allem im Frühjahr und im Herbst Wasser. Im Sommer fallen sie meist trocken.  Mit ihren wechselnden Wasserständen sind Feuchtsenken Lebensräume für Spezialisten. Die Vegetation ist lückenhaft und besteht oftmals aus konkurrenzschwachen Arten, die an anderen Orten verdrängt würden. Beispiele sind Zwiebelbinse, Gelbsegge oder Blauer Wasserehrenpreis.

Tiere meistern die extremen Bedingungen, indem die Feuchtsenken nur phasenweise von ihnen genutzt werden. Libellen zum Beispiel verbringen nur ihr Larvenstadium im Wasser. Als adulte (erwachsene) Tiere verlassen sie diesen Lebensraum und gehen außerhalb auf Nahrungs- und Partnersuche. Die Blaugebänderte Prachtlibelle und verschiedene Heidelibellenarten sind nur einige Beispiele. Würmer, Schnecken und Insekten profitieren insoweit von Feuchtsenken, als dass ihre natürlichen Fressfeinde, z.B. Fische, in den Gewässern nicht überlebensfähig sind. Sich schnell und zahlreich vermehrende Muschelkrebse und Wasserflöhe bilden eine reiche Nahrungsquelle für Wiesen- und Watvögel. Einige Limikolenarten (Wat- und Schnepfenvögel) wie der Bruchwasserläufer oder der Kiebitz nutzen die lückenhafte Vegetation zur Brut. Durch den Wechsel von feucht und trocken fühlen sich Amphibien im Bereich der Feuchtsenken besonders wohl. Die wechselnden Bedingungen, die hier vorherrschen, bedeuten für Arten wie den Kammmolch, den Laubfrosch oder die Erdkröte einen idealen Lebensraum. Auch Kreuzkröten, Gelbbauchunken oder Geburtshelferkröten nehmen Feuchtsenken als Laichgebiet und Lebensraum an.

     

             Land Niedersachsen NLWKN

          NABU Syke und Umland e.V.

 

           NABU Stiftung Nationales Naturerbe

 

           Niedersächsische Bingo Umweltstiftung

 

            Umweltstiftung Weser Ems

 

             Untere Naturschutzbehörde Landkreis Diepholz

 

             Stadt Syke

 

 

     Stiftung Gewässerschutz Weser Ems